DER INSELSTAAT DER KONTRASTE

Häufig werden die Philippinen mit Armut, Straßenkindern und Naturkatastrophen in Verbindung gebracht. Diese Assoziation ist nicht falsch, aber dies ist nur eine Seite der Medaille: Auf der anderen Seite begegnet man purem Luxus und modernster Technik. Hier Leuchtreklame in gigantischem Ausmaß – dort ein Meer von Wellblechhütten ohne Strom; und dies alles in unmittelbarer Nachbarschaft. Das ganze Land ist geprägt von diesen starken Kontrasten: Gerade noch ein Schattenplätzchen für die heißen Stunden gesucht, findet man sich in einem heftigen Regenguss wieder. Während Lautstärke und Chaos in Manila der ständige Begleiter sind, hört man in der ländlichen Provinz bei Spaziergängen die Vögel singen.

Man befindet sich auf einem kontrastreichen Fleckchen Erde.

Wir müssen nur daran denken, dass wir in einer Kultur leben, die 0% Ähnlichkeit mit der deutschen hat.

Joana Karlguth, Vorstandssitzung buhay 2020

KULTURUNTERSCHIEDE

In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, befinden wir uns in einer für uns Deutsche komplett fremden Kultur. Man fragt sich, wo man beginnen soll. Grundsätzlich ist das Thema Essen sehr wichtig. Die Frage, was man denn gegessen habe, kommt dem Deutschen ‚Wie geht’s?‘ gleich. Laut Aussage der Filipinos werden viele Phrasen lediglich ausgesprochen, jedoch nicht wörtlich gemeint. Die Aufforderung ‚Let’s eat‘ bedeutet nicht, dass man wirklich zum Essen eingeladen ist. Es ist lediglich ein ‚Startschuss‘ für denjenigen, der jetzt essen will. In diesem Fall, wie auch in vielen anderen, wird vieles aus Höflichkeit gesagt, jedoch nicht wörtlich gemeint. Dies führt mit deutschen Landsleuten, die meinen was sie sagen, zu einmal mehr – einmal weniger witzigen Missverständnissen. 

Man sollte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen und ‚Filipino Style’ ist es, erst einmal abzuwarten, ob das Gesagte wirklich in die Tat umgesetzt wird, denn auf ein Wort müssen Taten folgen. Man könnte eine eigene Website über das Thema Kommunikation schreiben, da es auf diesem Gebiet immer wieder zu großen Missverständnissen kommt.

Unsere Kultur wird vom Wetter und dem Verkehr geprägt.

Jacob, 30 Jahre, Filipino

Dieser Satz beinhaltet sehr viel Wahrheit. Sowohl Transport als auch Wetter sind unabsehbar, intensiv und haben einen großen Einfluss auf den Tagesablauf. Wer in Manila unterwegs ist, sollte sich zwischen 7-11 Uhr sowie 16 -21 Uhr auf die sogenannte „Rushhour“ einstellen. „Heavy traffic“ ist eine Aussage, die man oft zu hören bekommt. Viel zu viele Autos auf engen Straßen, die nicht selten dafür sorgen, dass eine Strecke von 12km 2 bis 3 Stunden deines Tages in Anspruch nimmt. 

Während deiner Zeit auf den Philippinen gilt es viel zu entdecken. Die Kulturunterschiede halten einen auf Trab und es wird nie langweilig. Es gibt eine Menge zum Thema Schüchternheit, Pünktlichkeit und Struktur herauszufinden.