Die Anfänge

Es ist der 07. August 2017 und laut Versandverfolgung kommen heute unsere Werbeposter an. Für uns persönlich ist das ein ziemlich aufregendes Gefühl.

Im April startete ich mit ein paar ersten Gedanken, die ich im Mai mit Monika, Laura und Moritz teilte. Letztlich begannen wir mit 10 Euro und einer Vision. Vielleicht fragt ihr Euch: „Woher kommen diese 10 Euro?“ Anfang Mai traf ich Monika, um ihr meine ersten Gedanken zu erzählen und Rat einzuholen. Sie war begeistert und überzeugt. Ihre Reaktion ermutigte mich sehr und motivierte mich meine Gedanken weiter auszubauen. Ich lud sie spontan zum Essen ein, aber sie bestand darauf einen Teil selbst zu bezahlen. Daraufhin sagte ich etwas ironisch: „Wenn du irgendetwas geben willst, kannst du es ja in mein Projekt investieren.“ Sie erwiderte: „Gute Idee.“, griff nach einem Kugelschreiber und schrieb die Worte: „Alles begann mit 10 Euro.“ Dann sagte sie: „So, nun steht die erste Investition und es gibt kein Zurück mehr“, und schob mir grinsend den Schein rüber.

 

 

Gut drei Monate später wird heute nun unser Werbematerial geliefert. In den drei Monaten ist sehr viel passiert. Gezeichnet von: Schlaflosen Nächten, langen Spaziergängen, Gebeten, Zweifeln und Träume. Jeder von uns hat seine eigene Zeit gebraucht, um sich für diesen Schritt zu entscheiden – Ende Mai war es für uns alle drei klar: Wir gründen unser eigenes Hilfsprojekt auf den Philippinen. Die Frage war nur, wie so etwas gehen soll?

Viele Stunden verbrachten wir gemeinsam, um einen geeigneten Namen zu finden, der genau das aussagt, was wir vermitteln wollen. Wir waren uns einig, dass es ein Wort auf Tagalog, der Sprache der Einheimischen, sein sollte. Gleichzeitig sollte es aber auch optisch gut passen und irgendwie stellte sich das als gar nicht mal so einfach heraus. Wir diskutierten über yaman (Fülle), kasiyahan (Freude), kalayaan (Freiheit), tumawa (Lachen). Inspiriert waren wir die ganze Zeit über durch den Bibelvers in dem Jesus sagt:

Ich bin gekommen, um euch ein Leben in Fülle zu bringen. (Johannes 10,10)

Als wir uns dann endlich mehr oder weniger für yaman (Fülle) entschieden hatten, stellte sich heraus, dass sich dieses Wort vorwiegend auf materiellen Reichtum und Kapitalismus bezieht. Diese Schlagworte bildeten in etwa das Gegenteil von dem was wir vermitteln wollten. Dadurch wurde uns persönlich eines noch einmal deutlich: Ein Leben in Fülle bedeutet nicht, materiellen Überfluss zu haben.

Das kann Jesus nicht gemeint haben und auch aus eigener Erfahrung wussten wir, dass hohes Kapital und Erfolg nicht der Schlüssel zum wahren Glück ist. Plötzlich wurde es uns klar: buhay. Leben. Das sollte der Name unseres Projekts sein. Leben an sich ist so etwas Kostbares und Wertvolles und während wir hier in Wohlstand, Sicherheit und Überfluss leben, werden so viele Leben missachtet und nicht wertgeschätzt. Genau da wollen wir ansetzen. Nach vielen Überlegungen und Stunden am Laptop stand endlich unser Logo buhay mit dem Slogan: Jedes Leben ist wertvoll.

 

 

Umso mehr wir uns damit beschäftigten, desto mehr wurde uns bewusst wie sehr sowohl der Name als auch Slogan ausdrückt, was uns auf dem Herzen liegt. Wir wollen Menschen begegnen, die niemand mehr sieht. Menschen, die keine Wertschätzung entgegengebracht bekommen und das Bewusstsein für ihren eigenen Wert verloren haben. Mehr hierzu findet ihr auf unserer Website unter Vision.

 

 

Nach einigen abendlichen Skypekonferenzen gingen Flyer, Poster und Visitenkarten in den Druck. Wie gesagt starteten wir mit 10 Euro und mittlerweile sind die Kosten für 84 Kilogramm Werbematerial gedeckt. Es ist unglaublich zu sehen, wie sehr Gott uns führt, versorgt und welchen Anklang unser Projekt bereits vor offizieller Bekanntgabe gefunden hat. Wir sind unendlich dankbar und vor allem ermutigt durch jede Unterstützung. Für unsere Website durften wir in der Werbeagentur „Das Hochhaus“ in Köln Fotos machen. Moritz und ich waren sehr dankbar für Lauras Fachwissen in Sachen Fotografie und ihre Unterstützung, wie man sich geeignet auf Fotos präsentiert und diese kombiniert. Es war ein gelungener und amüsanter Abend.

 

 

Die ersten Schritte sind getan. Dennoch: Unsere Gefühle schwanken beinahe täglich. Januar 2018 klingt so weit weg und wenn man dann zurückblickt und überlegt was vor fünf Monaten war, muss man doch kurz innehalten und durchatmen.  Der Aufbruch ins Ungewisse ohne ein bislang gebuchtes Rückflugticket. Eine komplett neue Welt mit ihren Herausforderungen und Unterschieden und einem gerade frisch gegründeten Verein. Und dann kommt der Moment indem wir erinnert werden, dass wir genau auf dem richtigen Weg sind. Wir erinnern uns zurück an den Moment als Gott uns zum ersten Mal sagte, wir sollen auf die Philippinen gehen. Wir schauen zurück auf die Entwicklung, die sich seitdem zugetragen hat und blicken positiv, voller freudiger Gespanntheit in die Zukunft. Wir machen uns bewusst, dass wir Menschenleben positiv beeinflussen können und Gott mit seiner unendlichen Liebe, seiner Kraft und allen Ressourcen bei uns ist. Der Gedanke daran, solch ein Privileg zu haben, verlorenen Kindern mit Liebe und Hoffnung begegnen zu dürfen, ist unendlich kostbar. Wir dürfen teilen. Teilen von dem was wir haben. Teilen von dem was wir im Überfluss haben und diese Menschen so sehr brauchen. Wir haben die Möglichkeit den Menschen im Leid zu begegnen.

Wir sind sehr gespannt wie es weitergeht und freuen uns sehr auf den 20. August 2017, das ist der Tag an dem wir Website/Blog, Video, Facebook, Flyer, Visitenkarten und Poster veröffentlichen werden. Und wenn du diesen Eintrag liest, ist der Tag bereits vergangen 🙂

 

Comments.

  • An das Team von Buhay!
    Wir,Familie Enseroth, wünschen Euch alles Gute und Gottes reichen Segen für alle anstehenden Aufgaben.
    We will miss you Joana.
    Wir stehen dahinter.
    Gott alleine die Ehre!

    • Danke liebe Familie Enseroth! Euch als Backup zu wissen, ermutigt uns sehr 🙂

  • Ihr seit der Wahnsinn!!! Gottes Segen, meine Unterstützung bekommt ihr! 🙂

  • Liebet Joana, liebe Laura, liebe Monika, lieber Moritz,
    ich möchte Euch von Herzen gratulieren zu all dem, was Gott Euch anvertraut hat. Es hat mich sehr froh gemacht, das er Euch dazu berufen hat und er weiß genau, wen er für diese Aufgabe erwählt hat. Deshalb dürft Ihr bestimmt auch allezeit mit seinem Beistand rechnen. Seine Gnade und sein Friede sei immer mit Euch und allen, die noch dazukommen…..

    • Lieber Ulrich!

      Vielen Dank für Deine ermutigenden Zeilen! Wir freuen uns, dass Du unser Projekt verfolgst.

      Viele liebe Grüße

      buhay

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