Rabea und Tim

Vom Busch in den Straßen Staub

Manchmal sind Gottes Wege schon verrückt. Er führte uns von Uganda über Tansania nach Kenia. Und jetzt: Manila?! Aber vielleicht sollte ich eher vorne anfangen. Wir sind Rabea und Tim. Nachdem wir zunächst unsere Jobs in Deutschland aufgegeben haben, sind wir nun seit Februar 2018 auf Reisen durch verschiedene Länder und besuchen dort christliche Organisationen. Wir hatten einfach das Gefühl, dass es das Richtige für uns sei, nach unserer Hochzeit eine Zeit lang aus unserer deutschen Umgebung herauszukommen. So landeten wir am 22. Februar in Uganda, besser gesagt in der Nähe der Stadt Jinja, wo sich der Prayer Mountain for Leaders der Organisation Vision for Africa befindet und unsere Reise begann. Dort haben wir wohl so viel und intensiv für Gottes Führung gebeten, wie noch nie zuvor in unserem Leben. Und was bleibt uns jetzt 3 Monate später zu sagen? Unser Gott ist treu! Er führte uns. Er führte uns über Songea in Tansania nach Tinderet in Kenia, wo wir einen Monat für die Organisation Diguna arbeiten durften. Die vorerst letzte Station unserer Reise hat er uns dann auch recht früh gezeigt: Manila auf den Philippinen. Hier dürfen wir das Buhay Team für zunächst 1 Monat unterstützen. Für uns beide war die Ankunft wie ein kleiner Kulturschock nach einem Monat leben im westlichen Buschland von Kenia. Es war recht bizarr, nachdem wir so lange in der afrikanischen Natur gelebt hatten, jetzt nur noch von Stadt umgeben zu sein. Und was für eine Stadt! All die Werbeplakate, riesigen Malls, der Schmutz, der Smog und doch scheinen dort Philippinos zu sein, die uns auf ihre fröhliche Art und Weise willkommen heißen. Das war für uns ein sehr schöner Kontrast!

Als wir dann von Moritz und Joana in unserer Unterkunft sehr herzlich empfangen wurden, riss der Kulturschock nicht ab. Wir wohnen im Oasis in Sorrento, einer riesigen, gesicherten Wohnanlage mit kleinen Apparatment-Räumen (etwas heimlich hatten wir gehofft, vielleicht bei einer einheimischen Familie untergebracht zu sein). Nach einigen Gesprächen wurde uns dann der Sinn Anlage bewusst. Einerseits ist ein Leben mitten im Armenviertel von Manila als „Foreigner“ nicht ungefährlich. Offenbar wurden Moritz und Joana schon häufiger von ihren philippinischen Freunden gewarnt, ihren ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen und in eines der Viertel zu ziehen. Andererseits ist das Oasis, was im ersten, kritischen Blick beinahe westlich wirkt, für viele der Einheimischen eine normale Behausung und das Buhay Team konnte so schon vielen Besuchern und Einheimischen eine Unterkunft bieten. So leben wir nun schon fast eine Woche hier. Das Komische ist: wir fühlen uns beide, abgesehen vom ersten Schock, wie zu Hause. Das mag zum einen an unseren beiden lieben Gastgebern Moritz und Joana liegen, mit denen wir uns richtig gut verstehen. Zum anderen liegt das an der offenen und fröhlichen Art der Philippinos, die wir bisher kennenlernen durften. Da ist zum Beispiel April. Die lustige und aufgeweckte Lehrerin ist längst eine Freundin geworden und aus dem Buhay Team nicht mehr wegzudenken. Auf der anderen Seite ist da Christian. Ein etwas ruhigerer Vertreter, der ein unglaubliches Herz für Evangelisation hat. Oder auch Jacob, der smarte Student, der selbst schon in Deutschland zu Besuch war und nun für Buhay jedesmal 3 Stunden Fahrt auf sich nimmt, um Einsätze und Meetings nicht zu verpassen. So viel Einsatz und Eifer steckt uns an. Die meisten der Menschen bei Buhay haben selbst nicht viel, aber getreu dem Motto aus Apostelgeschichte 3,6 geben sie das, was sie haben um anderen zu helfen. Wir haben die erste Woche hier sehr genossen. Das Buhay Team hat uns sehr liebevoll aufgenommen. Nach den ersten Meetings und Besprechungen, standen in dieser Woche auch ein paar Besuche bei einheimischen Familien auf dem Programm. Ich glaube wir werden so schnell nicht vergessen, wie viel Armut und Elend aber auch Offenheit, Herzlichkeit und Liebe gleichzeitig unter einem Dach wohnen können. Es sind diese Momente, die einen sprachlos und nachdenklich machen und wir sind zu tiefst dankbar, sie miterleben zu dürfen. Wir freuen uns auf den Monat, der vor uns liegt und auf die Erfahrungen, die er mit sich bringen wird.

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